BFKdo Zwettl
25.09.2022 | Günther Huber | Berichte Atemschutz

Modul Atemschutz-Geräteträger

Der Umgang mit den Geräten will gelernt sein. Darum startete am 23.9.2022 wieder ein zweitägiger Kurs in Friedersbach

Friedersbach, 23.09.2022: Im Ernstfall sind die Feuerwehrmänner und -frauen oftmals Gefahren ausgesetzt. Das Einatmen von Brandrauch oder Dämpfen von Schadstoffen kann gravierende gesundheitliche Folgen haben. Um auch in solchen Situationen erfolgreich vorgehen zu können, stehen den Feuerwehren Atemschutzgeräte zur Verfügung.
Der Umgang damit will jedoch gelernt sein und eine entsprechende körperliche Fitness muss dazu nachweislich vorhanden sein. Schließlich wiegt die gesamte Ausrüstung etwa 25 kg. Hitze, Enge und Adrenalin im Einsatz machen die Angelegenheit nicht unbedingt leichter.
Für die zwei Termine zur Ausbildung zum „Atemschutzgeräteträger“ im Bezirk Zwettl im Herbst 2022 entschieden sich 46 KameradInnen zur Teilnahme. Der erste Turnus der 2-tägigen Ausbildung startete am 23. September in Friedersbach.
Bereits im Vorfeld wurden die Kursanwärter in den Ortsfeuerwehren an die Handhabung des Atemschutzgerätes eingewiesen, sodass einem Start der Ausbildung nichts mehr im Wege stand.
Am ersten Kurstag war „Schulbank drücken“ angesagt. Bevor aktiv mit den Atemschutzgeräten trainiert werden konnte, musste einiges an theoretischem Wissen aufgesaugt werden. Trocken war der Stoff keinesfalls. Die Vortragenden nutzen jede Gelegenheit, die Themen mit persönlichen Erfahrungen aus Einsätzen und Übungen zu untermauern, denn schließlich wartete schon die erste Tour durch den Hindernisparcours als Abschluss des Tages. Mit dem Ausbildner an der Seite ging es für die 3er-Trupps durch verwinkelte Gänge, niedrige Tunnel, Leitern und Wege mit Stolpergefahr. Die Zusammenarbeit im Team war dabei nicht weniger wichtig als die Überwachung der verfügbaren Atemluft.
Am Samstagvormittag standen erneut theoretische Themen am Stundenplan. Wie verhält man sich im Innenangriff? Mit welchen besonders gefährlichen Verhalten eines Brandes muss man rechnen? Bei einem schlagartigen Entzünden aller brennbaren Gegenstände in einem Raum oder einem explosionsartigen Durchzünden der Rauchgase kann es für Einsatzkräfte schnell brenzlig werden. Wie erkennt mal also einen „Flash-Over“ oder den sogenannten „Back-Draft“ und wirkt entgegen? Auch für das Auffinden von vermissten Personen bei null Sicht wurden die KursteilnehmerInnen trainiert.
„Licht aus und Nebelgeräte ein“ hieß es an diesem Tag im Hindernisparcours. Dabei die Orientierung zu behalten und einen sicheren Weg als Team durch die Strecke zu finden, gestaltete sich klarerweise um einiges anspruchsvoller als am Vortag.
Gegen Ende des Tages stand den KameradInnen noch die Erfolgskontrolle bevor. Im schriftlichen Teil musste das theoretisch Erlernte mit den Aufgaben aus der Praxis kombiniert werden. Die Anspannung vor der praktischen Prüfung war bei den Anwärtern merklich zu spüren und in den Köpfen wurden noch schnell die Infos zur Überprüfung des Gerätes sowie die empfohlenen Verhaltensregeln abgerufen. Sei es das richtige öffnen einer Tür zu einem in Brand stehenden Raum, das effektive Suchen von Personen oder die Bewältigung des bekannten Hindernisparcours – mit einem strengen Auge der Prüfer war zu rechnen. Doch das Training der letzten zwei Tage machte sich bezahlt. Alle TeilnehmerInnen absolvierten den praktischen Teil erfolgreich.
Modulleiter und Bezirkssachbearbeiter für Atemschutz, Ronny Kuschal von der FF Göpfritz an der Wild, durfte zum Abschluss allen Teilnehmern zum Erfolg gratulieren und dem Team der Ausbilder seinen Dank für die Mitarbeit aussprechen.

 


Text und Bild: Günther Huber, ASBÖA im Abschnitt Groß Gerungs