Seine Feuerwehrkameraden, BerufskollegInnen, Freunde und Wegbegleiter konnten sich am 9. November 2019 nach der Beisetzung der Urne im engsten Familienkreis am Nachmittag bei einem Gottesdienst im Cellarium des Stiftes Zwettl von ihm verabschieden. Günter Schneider (geboren am 12.6.1941 in Zwettl) war in seinem Bekanntenkreis nicht nur als Stift Zwettler Hauptschullehrer aus Leidenschaft bekannt, sondern war auch eine "Feuerwehrlegende". Schon vor etwa 22 Jahren zwang ihn eine Krankheit zum "Leiser treten", weshalb er damals seine Berufskarriere und einige Feuerwehrfunktionen aufgab. Nunmehr holte ihn leider diese Krankheit wieder ein und ließ ihn nach kurzem Leiden für alle viel zu schnell und unerwartet im 79. Lebensjahr die Augen für immer schließen.Seine FeuerwehrlaufbahnIn der Feuerwehr war er den Kameraden in vielfältiger Weise bekannt. Am 1.1.1975, zwar erst im Alter von 33 Jahren trat er unter dem damaligen Kommandanten Johann Schmidt in die FF Stift Zwettl ein, aber sein Aufstieg war umso schneller. Er wurde ab August 1975 als Schriftführer betraut und ab 15.8.1977 folgte er Franz Lipp als Leiter des Verwaltungsdienstes, diese Funktion übte er 14 Jahre sehr gewissenhaft aus, bevor er sie 1991 an Franz Bretterbauer übergab. In seine Zeit als Verwalter fiel auch die relativ schwierige Anschaffung des ersten Tanklöschfahrzeuges TLF 1000 im Jahr 1980, für das seine Gattin Edeltraud damals die Patenschaft übernahm.Seine Fähigkeiten waren jedoch auch überörtlich bekannt. Bereits 1979 wurde er Schriftführer im Bezirksfeuerwehrkommando, von 1981 - 1991 war er Leiter des Verwaltungsdienstes im Abschnittsfeuerwehrkommando Zwettl. 1991 wechselte er wieder in den Bezirk und blieb bis 1997 Leiter des Verwaltungsdienstes im Bezirksfeuerwehrkommando Zwettl.Diverse Funktionen übte er auch im Katastrophenhilfsdienst aus und war drei Jahre auch als BAZ-Disponent tätig. Ausbildung und BewerbeAber nicht nur die Verwaltung war ihm ein Anliegen, sondern auch die Leistungsbewerbe. Am 10.6.2006 - 2 Tage vor seiner Vollendung des 65. Lebensjahres und Übertritt in den Reservestand - gab er seinen Kameraden die Ehre, nochmals aktiv in der Bewerbsgruppe beim Abschnittsfeuerwehrleistungsbewerb in Neupölla mitzuwirken. Nicht vordere Plätze, sondern das kameradschaftliche Auftreten stand dabei im Vordergrund. Günter Schneider hat noch im Jahr seines Eintrittes das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und Silber erhalten, 1978 das FLA in Gold (3. Platz). Auch alle Funkleistungsabzeichen (1979 in Bronze mit dem Landessieg, 1980 Silber, 1985 Gold, 2000 neues NÖ FuLA) erwarb der stets mit Leidenschaft im Feuerwehrwesen Tätige. Lange Jahre machte er selbst aktiv in der Bewerbsgruppe mit. Noch viel länger war Günter als Bewerter bei den Abschnitts-, Bezirks- und Landesfeuerwehrleistungsbewerben in Bronze/Silber sowie beim Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold tätig. Besonders für die Schulungen zur Vorbereitung um das FLA Gold war der Pädagoge ein Pionier im Bezirk. Auch bei internationalen Bewerben wirkte er mit.Die eigene Ausbildung war ihm immer ebenso wichtig wie die der anderen Mitglieder. Er war stets sehr vielseitig und besuchte Kurse für Führungstätigkeit (vom Gruppenkommandanten bis zum Höheren Feuerwehrlehrgang) ebenso wie jene für Funk, Atemschutz, Maschinisten, Verwaltung, Wasserdienst, Feuerwehrarchivare etc.FeuerwehrgeschichteOBR Dr. Hans Schneider (ab 1977 im NÖ LFKDO tätig) war sein spezieller Mentor in Sachen Feuerwehrgeschichte, die er auch zum Thema seines Universitätsstudiums machte. So schrieb er diverse Publikationen, Zeitungsartikel und Festschriften. Die größte Aufgabe war die Mitgestaltung des großen NÖ Feuerwehrbuches. Unsere ältere Chronik wäre ohne seine Arbeit wahrscheinlich wesentlich ungenauer.Ein Pionier war Schneider auch in der Einführung des Internets. Die Homepage des BFKDO Zwettl wurde auf seine Initiative hin begründet und später von Franz und Bernhard Bretterbauer weitergeführt.AuszeichnungenFür seine vielfältigen Leistungen wurde Günter Schneider auch ausgezeichnet: