BFKdo Zwettl
26.12.2018 | Franz Bretterbauer | Berichte

HFM Johann Kasper im 90. Lebensjahr verstorben

Die FF Stift Zwettl trauert um ihr ältestes Mitglied, das am 24.12.2018 aus dieser Welt abberufen wurde.

HFM Johann Kasper wurde am 29.1.1929 in Unterrabenthan geboren. Am 1.7.1946 trat er mit 17 Jahren in die örtliche Feuerwehr in Unterrabenthan ein.
Sein beruflicher Werdegang führte ihn als "Pförtner" (Portier) in das Zisterzienserstift Zwettl. Daher war es nahe liegend, dass er am 6.1.1962 auch zur Freiwilligen Feuerwehr Stift Zwettl (unter dem damaligen Feuerwehrhauptmann Karl Steininger) wechselte, wo er bis zum Übertritt in die Reserve im Jahr 1994 als eingeteiltes Feuerwehrmitglied wirkte und neben dem Grundlehrgang auch den Gruppenkommandantenlehrgang und den Gefährliche Stoffe-Lehrgang absolvierte.
"Johann" - so war er allgemein bekannt - war in seinen jungen Jahren begeisterter Teilnehmer an den Feuerwehrleistungsbewerben und absolvierte 1962 das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze, 1965 jenes in Silber. Bis zum 65. Geburtstag nahm er immer wieder gerne an den Bewerben teil und war fester Bestandteil der damals sehr erfolgreichen Bewerbsgruppe der FF Stift Zwettl.
Seine besondere Priorität galt jedoch dem Kloster, wo er nicht nur als Portier arbeitete, sondern auch Führungen durch die Stiftsräumlichkeiten geleitete. So machte er zwar keinen Aufstieg in die Führungsebenen bei der Feuerwehr, trotzdem war er ein zuverlässiger Kamerad, wenn es darum ging, dem Nächsten zu helfen.
Wie Herbert Gruber im Rundschreiben anlässlich seines 80. Geburtstages bemerkte, war Johann Kasper ein sehr umfassend interessierter Mensch: "Sein allgemeines Interesse für Neuerungen und Neuigkeiten haben ihn geistig und auch körperlich fit gehalten. Seinem Anliegen, den Tieren des Waldes, widmet er heute viel Zeit bei der Hege und Fütterung. Auch bei kulturellen Veranstaltungen in  Zwettl ist Johann ein oft gesehener Gast."
Für seine langjährige verdienstvolle Tätigkeit im Feuerwehrwesen wurde er vom Land NÖ 1972 (für 25 Jahre), 1986 (40 Jahre) und 1996 (50 Jahre) ausgezeichnet. Das NÖ Landesfeuerwehrkommando ehrte ihn 2006 für 60-jährige und 2016 für 70-jährige verdienstvolle Tätigkeit im Feuerwehrwesen. Die zuletzt vergebene Auszeichnung konnte ihm leider nur mehr im kleinen Kreis im Seniorenzentrum "Frohsinn" überreicht werden, wo er seit einem Schlaganfall jahrelang liebevoll betreut wurde.
Leider waren seine letzten 4 Jahre von der schweren Krankheit geprägt, die kaum mehr eine Kommunikation zuließ. Zuvor war er jedoch immer da, wenn es seine Zeit zuließ, insbesondere bei den Mitgliederversammlungen (zuletzt am 14.8.2014), bei den Besinnungsabenden und Florianimessen etc.
Sein letzter Weg führte ihn am Samstag, den 29.12.2018 in Begleitung seiner Kameraden um 14.00 Uhr in die Stiftskirche Zwettl.
Abt Johannes Maria Szypulski betonte bei der Einsegnung, dass Johann nicht nur in der Klausur des Stiftes wohnte, sondern auch ein Teil des Hauses, sozusagen der "Familie" wurde.
Pater Gregor Bichl zeichnete in seiner Predigt das Leben des Verstorbenen anhand von 4 Bildern nach:

  • Bachlechnerkrippe: Johann kam aus bescheidenen, ärmlichen Verhältnissen und hat die Lebensberufung im Kloster gefunden.
  • aus dem Leben, das ihm nur geliehen war, hat er etwas gemacht. P. Gregor bewunderte, z. B. wie er bei den Führungen die Säule im Kapitelsaal beschrieb. Auch er war eine Säule der Gemeinschaft im Stift
  • Die Darstellung des barmherzigen Vaters am Beichtstuhl: Johann war mitfühlend, fand Zugang zu den Menschen, leider hat ihn schwer getroffen, dass er - der er immer rastlos von früh bis spät war - die letzten Jahre ans Bett gefesselt war.
  • Darstellung der drei Könige im nördl. Seitenschiff von Alto Monte: viele Menschen in fast 60 Jahren haben bei ihm angeklopft und sind gut betreut worden. Nun klopft er selbst an, der Herr wird ihm aufmachen.

Kommandant Karl Bauer wies nach dem Lied "Du großer Gott" in seiner Rede auf die Tätigkeit in der Feuerwehr hin und lobte Johann als geachteten, bescheidenen, pflichtbewussten Kameraden, mit dem wir ein Vorbild für uns verloren haben.
Franz Kugler verabschiedete sich im Namen aller Stiftsbediensteten mit dem Lied  "Näher mein Gott zu dir", bevor Kamerad Johann Kasper am Ortsfriedhof zur ewigen Ruhe bestattet wurde.
Wir werden ihn stets in guter Erinnerung behalten. Möge der Herr ihn in seine Glückseligkeit aufnehmen.

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