BFKdo Zwettl
30.11.2014 | Franz Bretterbauer | Berichte Verwaltung

Verwalter: Infos aus erster Hand

Die Abschnitts- und Bezirksverwalter wurden am 28. und 29.11.2014 in der Landesfeuerwehrschule informiert.

Vizepräsident Armin Blutsch konnte die "Blauen" (Verwaltungsdienstgrade) in der NÖ LFWS am 28.11.2014 wieder zur jährlichen Fortbildung begrüßen und das umfangreiche Programm vorstellen.
Anschließend informierte Herbert Saurugg über das Thema "Blackout kommt garantiert"

Saurugg: "Unter Blackout versteht man einen plötzlichen überregionalen und länger andauernden Stromausfall". Bei einer europäischen Großstörung von Erzeugung und Übertragungsnetz sowie Verteilnetz könne es Hundertmillionen Betroffene geben, wie Beispiele aus anderen Kontinenten zeigen. Niemand weiß, wie lange ein Blackout in Europa dauern würde, Schätzungen gehen von einem bis zu mehreren Tagen aus.
Anhand eines Filmes aus der Schweiz (http://www.youtube.com/watch?v=NMWZwkv0qto) zeigte er die Überlegungen und Vorbereitungen, die in der Schweiz getroffen werden. Ohne Strom funktioniert fast nichts mehr, was wir heute gewohnt sind. Aber auch wenn der Strom wieder da ist, kann es tagelange Versorgungsengpässe geben.
Die größte Gefahr sei derzeit ein Systemversagen durch steigende Netz- und Systeminstabilitäten und fallweisen Stromüberschuss (!!).
Wie hoch ist das Risiko? Wie wahrscheinlich ist der Eintritt? - Das sei laut Saurugg nicht relevant: "Entscheidend sind die Konsequenzen! Wären wir darauf vorbereitet?" Im Ernstfall gilt es für die Einsatzkräfte, auch privat vorgesorgt zu haben: Wie kann die Familie zusammengeführt werden? Wie sieht es mit der Selbsthilfefähigkeit aus (Erste Hilfe, Medikamente, Radio, Taschenlampen, Kerzen, Trinkwasservorrat, Lebensmittel, Wärme, Kleidung)? Sind Sie in der Lage, Ihre Kollegen abzulösen? Werden Sie selbst abgelöst? - "Erst dann können Sie und Ihre Männer wirklich anderen helfen!"
Neben der Mobilisierung der Eigenvorsorge gilt es zu erfassen, welche lokalen Problemstellungen es gibt: Verkehr/Unfälle, Aufzüge, Trinkwasserversorgung, Massentierhaltung, Treibstoffversorgung, Besondere Einrichtungen wie Krankenhäuser, Industrieanlagen, Gefahrgut etc. Eine wichtige Frage: Wie kann die Bevölkerung informiert und eingebunden werden? So hat sich z.B. die Bezirkshauptmannschaft Tulln Gedanken gemacht und einen Plan über Notversorungsstellen erstellt: http://www.noe.gv.at/bilder/d78/Notversorgungsstellen.pdf
Herbert Saurugg motivierte die Führungskräfte, sich und ihre Familien darauf vorzubereiten, das Umfeld darauf vorzubereiten und als Multiplikator zu wirken. "Sie werden mit Ihren Leuten sehr viel zu tun haben! Je besser Sie Ihr Umfeld darauf vorbereiten (Familie, Gemeinde, Bürgermeister, Unternehmen, …), desto einfacher werden Sie es haben!"
Weitere Infos gibt es auf den Websites: www.saurugg.net 

Der nächste Vortrag beschäftigte sich mit der neuen Webmail-Lösung des NÖ LFV, zu dem VI Gerhard Urschler referierte und die Hintergründe erläuterte. Mehr dazu im separaten Bericht unter http://www.bfk.zwettl.at/aktuelles/artikel/wichtig-kommunikationsplattform-feuerwehrgvat/26e43f0454facf25482386ab46ef322a/ 
BR Johann Schönback erläuterte die Gründe für die Übernahme der Vollmachten bezüglich der Super-Blaulicht-Polizzen, bei denen die Vertretung der Feuerwehren ab 2015 direkt vom NÖ Landesfeuerwehrverband wahrgenommen wird. 3500 Fahrzeuge von 1100 Feuerwehren sind damit versichert.
Ein weiterer Hinweis: Bitte im FDISK die Bankverbindungen vollständig eintragen (IBAN, BIC, aber auch die Kontonummer und Bankleitzahl sind notwendig!!)

HBI Ing. Herndler stellte die Erfahrungen mit den KHD-Einsätzen in Slowenien und Bosnien-Herzegowina vor.
Zum Abschluss des ersten Tages referierte Vizepräsident Armin Blutsch über die aktuellen Belange der Feuerwehr, wie die Neugestaltung der Vorschriften für die Tanklöschgruppe, Tanklöschtrupp und Löschzug, die Einsatzverrechnung, die Feste sowie die Novellierung des NÖ Feuerwehrgesetzes.
Bei der Einsatzverrechnung plädierte Blutsch, diese mit "Maß und Ziel" durchzuführen.
Bezüglich der Feste wies er auf die gesetzlichen Regelungen hin und und setzte sich dafür ein, die 3-Tages bzw. 4-Tages-Regelung genau einzuhalten.
Auch die mancherorts bestehende Unsitte, bereits während eines Festaktes mit dem Ausschank zu beginnen, ersuchte er, abzustellen. 
Ab 2015 können in FDISK auch bei den technischen Einsätze die Größenkategorien (klein, mittel, groß) eingetragen werden.
Es ist geplant, das NÖ Feuerwehrgesetz umfassend zu reformieren und mit einer neuen Systematik zu versehen. Einige Punkte, die demnächst in Begutachtung gehen sollen, stellte Blutsch vor.


Der zweite Halbtag am Samstag war geprägt von der Arbeit im Stab (z.B. Bezirksführungsstab) bei Katastrophen mit einem anschließenden moderierten Stabs-Planspiel, bei dem viele erste Erfahrungen mit der Arbeit im Stab machen konnten.